abschließende Arbeitsaufträge zur Schachnovelle
Arbeitsauftrag 1: Lies die Seite 57 (Z.4) bis S. 58 (Z.6). Fasse mit wenigen Stichworten die zentralen Gemeinsamkeiten von Zweigs Exilerfahrungen und Dr. B.s Empfinden während der Isolationshaft.
Dr. B. fehlt in der Isolation seiner Zelle:
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Stefan Zweig fehlt im Exil:
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- Publikum
- Bücher
- das Vergnügen am Werk
- die Heimat/das Gefühl, daheim zu sein
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Dr. B. empfindet
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Stefan Zweig empfindet
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- Einsamkeit
- Abgeschiedenheit/Heimatlosigkeit
- sich auf das „reine Null“ reduziert
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Arbeitsauftrag 2: Lies die folgenden Textauszüge und sammle ausgehend von diesen Textauszügen und deinen Kenntnissen der Gesamtnovelle Argumente für die folgenden symbolischen Deutungen.
S. 19, Z.14–Z.25
S. 33, Z. 16–S.35, Z. 21
S. 83, Z. 14–S.84, Z.5
S. 104, Z. 7–Z.12
Schach = Droge/Sucht
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Schach = Macht/Erfolg
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Schach = Ideologie
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Schach = Krieg
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Lösungen
Arbeitsauftrag 1: Lies die Seite 57 (Z.4) bis S. 58 (Z.6). Fasse mit wenigen Stichworten die zentralen Gemeinsamkeiten von Zweigs Exilerfahrungen und Dr. B.s Empfinden während der Isolationshaft.
Dr. B. fehlt in der Isolation seiner Zelle:
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Stefan Zweig fehlt im Exil:
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- Kontakt zu anderen Menschen
- „Nahrung“ (S. 57, Z. 9) für Geist und Sinne
- eine ihn ausfüllende Beschäftigung
- ein „Stützpunkt“ (S. 17) für seine Gedanken
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- Publikum
- Bücher
- das Vergnügen am Werk
- die Heimat/das Gefühl, daheim zu sein
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Dr. B. empfindet
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Stefan Zweig empfindet
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- Einsamkeit
- Abgeschiedenheit von der „Außenwelt“ (Z. 16)
- Leere/Nichts
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- Einsamkeit
- Abgeschiedenheit/Heimatlosigkeit
- sich auf das „reine Null“ reduziert
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Arbeitsauftrag 2: Lies die folgenden Textauszüge und sammle ausgehend von diesen Textauszügen und deinen Kenntnissen der Gesamtnovelle Argumente für die folgenden symbolischen Deutungen.
S. 19, Z.14–Z.25
S. 33, Z. 16–S.35, Z. 21
S. 83, Z. 14–S.84, Z.5
S. 104, Z. 7–Z.12
Schach = Droge/Sucht
Die Veränderungen, die in McConnor nach der ersten verlorenen Partie vor sich geht, erinnert an das Verhalten eines Spielsüchtigen (vgl. S. 34f.). Der Erzähler erkennt „in seinem Auge jenes Flackern unbeherrschter Leidenschaft, wie sie sonst Menschen nur am Roulettetisch ergreift“ (S. 35, Z. 9f.). Erfasst von der Sucht würde McConnor „spielen und spielen und spielen“, auch wenn es ihn sein ganzes Vermögen kosten“ (S. 35, Z. 15ff.) würde. Dieser irrationale Spielzwang beschreibt das Verhalten eines Süchtigen.
Ebenso wird Dr. B.s Verhalten während der Gefangenschaft als ein Spielzwang [...]“ (S.83, Z. 19ff.). Mit anderen Worten: Dr. B. wurde abhängig von der Droge Schach. Und ähnlich wie bei anderen Drogenabhängigen beherrscht auch beim Schachsüchtigen Dr. B. die Droge das gesamte Handeln, Denken und Träumen: „Ich konnte nur Schach denken“ (S. 84, Z. 24)
Schach = Macht/Erfolg
Für Czentowic ist Schach spielen gleichbedeutend mit Macht ausüben. Dies wird deutlich in der „präpotente[n] Art (S. 33, Z. 24), mit der er in der ersten Partie gegen McConnor und den Erzähler seine Überlegenheit mit „impertinente[r] Geste“ (S. 34, Z. 3) „allzu deutlich fühlen“ (S.33, Z. 24f.) lässt.
Die „gefährliche Spannung“ (S. 104, Z. , die am Ende zwischen Czentowic und Dr. B. entsteht, verdeutlicht, dass es für beide um mehr geht als nur um ein Spiel.
Schach = Ideologie
Eine Ideologie stellt als Weltbild (als ein System von Weltanschauungen) ähnlich dem Schachspiel eine „Abbreviatur der Welt“ (S. 19, Z.21) dar. Auch dass McConnor als „fanatisch“ (S. 35, Z. 14) beschrieben wird, lässt ähnlich wie die „Besessenheit“ (S. 83, Z. 14) und „frenetische Wut“ (Z.21f.) Dr. B.s an jemanden denken, der von einer Ideologie geblendet ist. Und auch hier ist die „gefährliche Spannung“ ein Indiz dafür, dass um mehr gekämpft wird als nur um den Sieg in einer Schachpartie.
Schach = Krieg
Die Begriffe, mit denen der Erzähler das Schachspiel beschreibt, erinnern daran, dass Schach im Grunde ein Kriegsspiel ist, in dem es darum geht, mit den eigenen Truppen den König der gegnerischen Truppen auszuschalten. So spricht der Erzähler z.B. davon, dass Czentowic seine Gegner „niederfegt“ (S. 33, Z. 22) und sie „erledigte“ (Z. 26).
Die „gefährliche Spannung“, der „leidenschaftliche[...] Hass“ (S. 104, Z. 8f.) zwischen den Kontrahenten rückt das Schachspiel in die Nähe eines kriegerischen Duells. Die symbolische Bedeutung des Schachspiels wird hier explizit ausgesprochen: „Es waren nicht zwei Partner mehr, die ihr Können spielhaft aneinander proben wollten.“ (S. 104, Z. 9ff.) Aus den Schachkonkurrenten werden „zwei Feinde, die sich gegenseitig zu vernichten geschworen“ (Z. 11f.).
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